Steinernes Monument als Zeichen der Versöhnung


© Thomas Boehm | TT Zwölf Granitfindlinge, die einen Bibelvers formen, erinnern in Innsbruck an die Vertreibung der Hutterer.

Innsbruck - Es trägt den Titel "Übrige Brocken" und besteht aus zwölf großen Granitfindlingen - jenes neue Denkmal an der Franz-Greiter-Promenade in Innsbruck, das an die systematische Verfolgung und gewaltsame Vertreibung der Hutterer erinnern soll. Rund 6000 Anhänger dieser christlichen Täuferbewegung mussten im 16. Jahrhundert aus ihrer Tiroler Heimat fliehen, weil ihnen die Glaubens- und Gewissensfreiheit von Staat und Kirche mit brutaler Gewalt verwehrt wurde. Hunderte Menschen wurden gefoltert und ermordet.

Seit wenigen Tagen gemahnt eine erneuerte Gedenktafel vor dem Goldenen Dachl an Jakob Huter, einen der Führer des Tiroler Täufertums und Namensgeber der Hutterer (die TT berichtete). Gestern wurde nun auch die Gedenkstätte im "Huttererpark" am Innufer im Saggen eröffnet. Das steinerne Monument, geschaffen von der Innsbrucker Künstlerin Verena Paula Simeoni, bildet einen poetischen Bibelvers ab: "Denn Steine an Gottes Diadem sind sie, die über seinem Land funkeln." Dem Festakt wohnten die Bischöfe von Innsbruck, Manfred Scheuer, und Bozen-Brixen, Ivo Muser, Superintendent Oliver Dantine, Landtagspräsident Herwig van Staa, Stadtrat Gerhard Fritz und Vertreter des Hutterer-Arbeitskreises bei, vor allem aber eine Delegation von Hutterer-Kolonien aus Manitoba (Kanada). (md)

(Quelle: Steinernes Monument als Zeichen der Versöhnung: Tiroler Tageszeitung, 17.10.2015)